Fulminanter Neustart in Kufstein, oder «Deftige Sprache ist überall zuhause"

(Pressemeldung September 2024, Fotos und mehr im Dropbox-Ordner zum Download unter: https://goo.gl/S6yTYt)

Pressemeldung zum Download.

Download
240915_Sprachsalz Presseaussendung_ Spra
Adobe Acrobat Dokument 303.2 KB

Foto: Daniel Jarosch für Sprachsalz
Foto: Daniel Jarosch für Sprachsalz

Literaturstars, Wortakrobat*innen, Musiker*innen und einheimische Autor*innen gaben sich bei der 22. Ausgabe von Sprachsalz wieder einmal die Klinke in die Hand. Mit der ersten Ausgabe in Kufstein gelingt ein fantastischer Start einer neuen Ära der Internationalen Tiroler Literaturtage. Literaturnobelpreisträger John M. Coetzee, «Booker Prize»-Gewinner Douglas Stuart, Bestsellerautorin Vigdis Hjorth und viele andere ließen zahlreiche Gäste dem strömenden Regen trotzen und füllten die Reihen des Kufsteiner Kultur Quartiers.

 

Kurze Zeit lag die Zukunft von Sprachsalz im Ungewissen. Nachdem der langjährige Austragungsort Hall die Förderung sämtlicher Haller Kulturvereine um die Hälfte kürzte, entschied sich das Sprachsalz-Team zu gehen und fand in Kufstein zügig eine neue Heimat. «Unser Team hat diese Herausforderung dank der Kulturstadt Kufstein und den Verantwortlichen, besonders Bürgermeister Martin Krumschnabel und Kulturstadtrat Klaus Reitberger und nicht zuletzt auch dank der Unterstützung von Krone-Kulturchef Hubert Berger gemeistert», erklärt Sprachsalz-Obmann Heinz D. Heisl.

 

Die Erleichterung war am ersten Tag des Festivals (13. – 15. September) zu Beginn bei den Anwesenden spürbar. «Alle haben wir gezittert», sagte Anton Mattle, der als erster Tiroler Landeshauptmann in der Geschichte von Sprachsalz die Veranstaltung eröffnete. «Danke, dass Sprachsalz wieder eine Heimat bekommen hat. Man könnte glauben, dass Sprache und Salz viel mit der Solestadt Hall zu tun hat. Deftige Sprache ist jedoch überall zuhause», begrüßte Mattle den vollen Saal am neuen Standort. «Im Umgang mit Sprache liegt viel Macht. Es braucht solche Veranstaltungen, damit die Gesellschaft eine Sensibilität für Sprache entwickeln kann», betonte Mattle die Wichtigkeit eines umfangreichen Kulturangebots in Tirol.

 

Dem Ruf eines vielversprechenden Programms folgten bereits bei der ersten Lesung im Kufsteiner Kultur Quartier zahlreiche Zuseher*innen. «Sprachlos» war der Moderator Alexander Kluy bei der ersten Lesung mit der Tiroler Autorin Eva Maria Gintsberg vor den Zuschauer*innen, «weil Sie so viele sind.» Gintsberg, die im nahen Scheffau lebt, trug aus ihrem Band «Schichtgedichte» vor. In der Performance loopte sie Gesang, Gitarre und Gedichte und ließ Lyrik in akustischen Schichten Wirklichkeit werden. Als erster internationaler Gast betrat nach ihr der in Berlin lebende russische Schriftsteller Vladimir Sorokin die Bühne. Er entführte die trotz Unwetter zahlreich erschienenen Leser*innen gleich in eine entlegene psychiatrische Klinik, den Schauplatz seines Romans «Doktor Garin». Während der Lesung des Schweizer Autors Urs Zürcher aus seinem Roman «Begehren» mussten die Zuhörer*innen kurzzeitig hoffen, dass das wilde Schneetreiben im Roman bei drastisch fallenden Temperaturen nicht auch noch Kufstein heimsuchen wird.

 

Der erste Tag stand im Zeichen der Bücher mit Eskalationspotential. In Barbi Markovićs «Minihorror» kämpfen sich Mini und Miki durch den tristen Alltag in Wien und Umgebung und gleiten von einem Horrorszenario zum nächsten. Das Publikum schloss ihre Geschichten von zerbrechlichen Krampussen und bedrohlichen IKEA-Monteuren sofort ins Herz. Der Roman «Die Wahrheiten meiner Mutter» von Vigdis Hjorth begleitet eine von ihrer Familie entfremdete Künstlerin, die von ihrer Mutter besessen ist. Dem neugierigen Publikum erzählte Hjorth im Gespräch ein paar pikante Anekdoten über Pizza, ihren Kollegen Karl Ove Knausgård und berauschte Nächte im Sexclub. Gut, dass bei all der Aufregung die deutsche Lyrikerin Romina Nikolić für ein Gleichgewicht im Sprachsalz-Universum sorgte. Ihr neuer Band «Unterholz» verflicht sprachlich brillant das Größte mit den Kleinsten, Moleküle mit der Unendlichkeit.

 

Mit John M. Coetzee und Douglas Stuart angelte Sprachsalz in diesem Jahr zwei Lieblinge des internationalen Literaturbetriebs. Der südafrikanische Literaturnobelpreisträger las am zweiten Tag aus seiner Novelle «Der Pole» und hatte selbst nach der Dessertpause am großen samstäglichen Sprachsalz-Abend noch die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer*innenschaft im großen Saal des Kultur Quartiers. «In enormer Traurigkeit kann es Freude geben und in bitterster Traurigkeit gibt es manchmal Freude.» Solche Sätze formuliert Douglas Stuart aus dem Stegreif, als er Hanspeter «Düsi» Künzler im Talk Rede und Antwort steht. In den Passagen aus seinem gefeierten Werk «Shuggie Bain» nimmt er die Leser*innen mit in das leidvolle Leben der Agnes Bain in den Arbeitervierteln eines düsteren und hoffnungslosen Glasgows. Ob das die Leser*innen in ein Loch gestürzt hat, kann man von außen schwer sagen. Die gefeierte japanische Autorin Hiroko Oyamada hat dieses Szenario in «Das Loch» jedenfalls durchgespielt. In ihrem Roman fällt die Hauptfigur in eine echte Grube. Ähnlich Düsteres passiert im Roman «Zitronen» von Valerie Fritsch, der das Martyrium der Figur August nachzeichnet.

Mit nach Kufstein übersiedelt ist auch die beliebte Sprachsalz Kinderlesung, die der Autor Michael Stavarič als Sachbuch- und Romanautor in Personalunion bespielte. Für die Kinder gab es eine Lesung aus seinen Sachbüchern über besondere Tiere, für die Erwachsenen eine Kostprobe aus dem zuletzt erschienenen Roman «Das Phantom» sowie den Lyrikband «Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit».

Überraschend ließ sich nach einem nasskalten Lese-Wochenende am letzten Sprachsalz-Tag der Himmel über Kufstein blicken. Und so gehörte die letzte Stunde des diesjährigen Sprachsalz Festivals Kufstein der theatro-musikalischen Lesung des legendären magischen Romans «Pedro Parámo» des Mexikaners Juan Rulfo, gelesen von Ariela und Thomas Sarbacher, begleitet von der Band Intimspray. Die frische Herbstluft vor dem Kufsteiner Kultur Quartier, vollgepackte Lesesäle, aber auch der noch einmal kräftige Applaus am Ende läuten den Beginn einer neuen Ära ein:

 

Sprachsalz Kufstein wird nächstes Jahr von 12. – 14. September 2025 stattfinden.

 

Das Sprachsalz Team: Heinz D. Heisl, Elias Schneitter, Magdalena Kauz, Ulrike Wörner, Max Hafele, Alexander Kluy, Klaus Klein

 

Für die Presse:

Magdalena Kauz und Max Hafele, presse@sprachsalz.com, Social Media: Daniel Homolka, Pressetext: Benjamin Stolz

 

 

 

Ein neues Abenteuer beginnt – Sprachsalz in Kufstein

(Pressemeldung August 24)

Gute Literatur – so essentiell wie ein Glas Wasser (Foto MK)
Gute Literatur – so essentiell wie ein Glas Wasser (Foto MK)

Kufstein wartet gespannt auf die neue Kulturperle. Das über 21 Jahre gereifte internationale Literaturfestival Sprachsalz wird dieses Jahr erstmals die mittelalterliche Festungsstadt bereichern – und zwar im Kultur Quartier, dem topmodernen Kulturherzen der Stadt und der angrenzenden Bar Vitus & Urban.

 

Programm in Kufstein

Sprachsalz bleibt nach wie vor das einzige internationale Literaturfestival in Österreich mit interkontinentaler Besetzung, was die Autor*innen anbelangt: Norwegen, Japan, USA, Schottland und Südafrika sind etwa vertreten, aber auch die Schweiz, Russland, und heimische Autor*innen. Bei Lesungen, Gesprächen und beim Signieren der Bücher bietet sich die Gelegenheit, den Literat*innen und deren Werken näherzukommen; fremdsprachige Autor*innen sind selbstverständlich auch in deutschsprachiger Übersetzung zu hören. Das Festival ist traditionell eintrittsfrei. Damit ist ein niederschwelliger Zugang zu hochwertiger Literatur gewährleistet.

 

Als zentraler Festivalort für die drei Festivaltage dient das «Kultur Quartier» – mit einer durchdachten Eventarchitektur und natürlich barrierefrei. Von 13. bis 15. September lesen dort und im angrenzenden «Vitus & Urban» Autor*innen aus aller Welt.

 

Besondere Leckerbissen am Samstagabend und Sprachsalz Mini

Am Samstagabend wird zu den Lesungen auch ein Essen kredenzt (Eintritt nur mit Reservierung, Menu à 48 Euro); einige wenige Plätze kann man auch ohne Essen reservieren. Der hochkarätige Abend bietet nebst feinem Essen auch gesalzene Literatur und damit einen besonderen Leckerbissen: Von Hiroko Oyamada, Douglas Stuart, Vladimir Sorokin sind an diesem Abend kurze Ausschnitte zu hören: Nach der Kaffee-Pause folgen 40 Minuten mit Nobelpreisträger John M. Coetzee.

 

Und auch für Kinder gibt es wieder Feines am Samstag- und Sonntagnachmittag: eine Buch-Bastelwerkstatt mit Christian Yeti Beirer in der KUBI, der Kufstein Bibliothek für Wissenschaft & Freizeit. Am Samstag um 14 Uhr findet eine Veranstaltung mit Michael Stavarič, der mehrfach den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteraturpreis erhielt (zuletzt 2022), statt.

 

Alle Autor*innen 2024

Folgende Autor*innen und Autoren sind in Kufstein zu Gast:

 

John M. Coetzee (Südafrika/Australien): Einer der Großen der Weltliteratur und Literaturnobelpreisträger. «Schande», «Der Pole» oder «Elizabeth Costello»: weltweit erfolgreich, gelesen und bewundert. Und äußerst selten zu Gast in Europa!

 

Valerie Fritsch (Österreich): Die Suche nach kraftvollen, lyrischen Bildern und Metaphern ist ein bestimmendes Merkmal ihrer Texte. Im Zentrum ihres aktuellen Buches «Zitronen» steht eine Mutter mit Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, die ihren Sohn August absichtlich krank macht, um für dessen Pflege bewundert zu werden.

 

Eva Maria Gintsberg (Österreich): Ein Multitalent ist diese Tirolerin: Schauspielerin, Rezitatorin, Germanistin und Dichterin. Ihre Lyrik: sensibel, subtil, sprachlich kunstvoll geschichtet und tief wurzelnd. Und ihre Erzählung «Herr Klein»: ein magisches Buch vom Aufbruch und Reisen.

 

Vigdis Hjorth (Norwegen): In Persona so voll mitreißendem Temperament wie ihre Bücher, ist Vigdis Hjorth unübertroffen im Sezieren von Familienstrukturen, Abhängigkeiten und Traumata. Und macht das mit enormer Wucht und furiosem Elan.

 

Barbi Marković (Österreich/Serbien): Den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 gewonnen – wenn das nicht das Gegenteil von «Minihorror» ist. Dabei heißt genauso das krass lustige Buch von Barbi Marković. Popliteratur at its best!

 

Romina Nikolić (Deutschland): Sprach - und bildgewaltig verflicht die Lyrikerin das Ganzganzgroße mit dem Kleinsten. Mikrokosmos meets Makrokosmos meets Popkultur. Kein Wunder also, dass ihr Buch «Unterholz» nicht nur vom Publikum und der Kritik, sondern auch von Sprachsalz gefeiert wird.

 

Hiroko Oyamada (Japan): Gleich für ihren ersten Roman «Die Fabrik» erhielt Hiroko Oyamada aus Hiroshima den renommierten japanischen Akutagawa Literaturpreis. Kaum etwas bei ihr ist so, wie es scheint – in «Das Loch» entdeckt Asa eine Anderswelt, die, wie Oyamadas Bücher in uns Lesenden, alles auf den Kopf stellt.

 

Vladimir Sorokin (Russland/Deutschland): Wärme spendet Sorokins Literaturwelt, auch wenn sie so «crazy» (SZ) ist wie die seines jüngsten Romans «Doktor Garin» – daraus wird Sorokin lesen. Wir freuen uns, dass einer der bekanntesten russischen Autoren bei uns zu Gast ist

 

Michael Stavarič (Österreich/Tschechien): So virtuos – und erfolgreich! – als Romancier wie als Lyriker oder preisgekrönter Kinderbuchautor. Kein Buch ist wie das andere. Und jede Lesung ist bei Michael Stavarič, diesem Sprachwanderer zwischen Magma und Haien, ein beglückendes Ereignis.

 

Douglas Stuart (Schottland/USA): Zwei Bücher – und umgehend internationale Anerkennung für Douglas Stuart, Modedesigner und Autor autobiografischer Bücher über Kindheit, Jugend, Leben und Lieben im harten Glasgow. Für «Shuggie Bain» erhielt er aus dem Stand den Booker Prize, Englands renommiertesten Literaturpreis.

 

Urs Zürcher (Schweiz): Auch sein neuester Roman «Begehren» kreist um Freundschaften, diesmal raffinierter denn je zuvor. Vier Stimmen. Vier Teil-Panoramen. Eine Gesellschaft in der Monster-Totalen. Viele Flashs, Kurzszenen, vier Leben, Balancen und Disbalancen …

 

Besondere Programmpunkte:

Mariana Dimópulos (Argentinien): Die mehrsprachigen Kosmopolitin Dimópulos, die vier Romane schrieb und ins Spanische Adorno und Heidegger, Robert Musil und Franz Kafka übertrug – und John M. Coetzee. Mit diesem wird sie bei Sprachsalz über das gemeinsam mit ihm geschriebene Buch über Sprache und Übersetzen sprechen, das erst 2025 (!) auf Englisch und Deutsch erscheinen wird.

 

Ariela und Thomas Sarbacher (Schweiz/Deutschland) lesen «PEDRO PÁRAMO», begleitet von der Band INTIMSPRAY

Eine fulminante Lesung von Ariela und Thomas Sarbacher ((Schweiz/Deutschland, bei Sprachsalz Kenner*innen vertraute Gesichter), live begleitet von der Postpunk-Band INTIMSPRAY (die hier andere Saiten anschlägt) bildet den krönenden Abschluss und ist ein ganz besonderer Leckerbissen des diesjährigen Festivals. «Es würde mich drei Monate kosten, auch nur ein paar Zeilen über Juan Rulfo zu schreiben. Ich werde einfach wiederholen, was ich immer schon überall gesagt habe: Pedro Páramo ist der schönste Roman, der seit der Geburt der spanischsprachigen Literatur geschrieben worden ist», sagte kein geringerer als Gabriel García Márquez.

 

Sprachsalz stellt sich vor

Dem Sprachsalz-Team ist bewusst, dass die Menschen in Kufstein das Festival möglicherweise noch nicht kennen und erst erobert werden wollen. Hinzu kommt ein potenziell großes Publikum aus dem Umland, insbesondere aus dem nahen bayerischen Raum. Ob dies gelingt, wird sich zeigen. Doch das Team ist stolz darauf, 21 Jahre lang abseits vom Event-Getöse ein Literaturfestival geschaffen zu haben, das Menschen begeistert: Menschen, die gerne zuhören, nachdenken und ein offenes Herz für andere, neue Sprachen haben. Menschen, die nicht nach dem schnellen Hype suchen, sondern nach besonderen literarischen Inhalten und authentischen Stimmen. Und die es zu schätzen wissen, auch im Jahr 2024 nichts dafür bezahlen zu müssen.

 

Wir freuen uns schon auf alle unsere neuen und bisherigen Besucher*innen und natürlich auf Sprachsalz 2024 in Kufstein, das Sprachsalz-Team:

 

Heinz D. Heisl, Elias Schneitter, Magdalena Kauz, Ulrike Wörner, Max Hafele, Alexander Kluy, Klaus Klein

 

Für die Presse:

Magdalena Kauz und Max Hafele, presse@sprachsalz.com, Social Media: Daniel Homolka

 

SUBVENTIONEN, SPONSORING, PARTNERSCHAFTEN

Hauptsponsor*innen und Subventionsgeber*innen: Bundeskanzleramt KUNST, Land Tirol, Stadt Kufstein, Tourismusverband Kufsteinerland

Weitere Sponsor*innen: Arte Hotel Kufstein, Bar Vitus & Urban, KUBI Kufstein Bibliothek für Wissenschaft & Freizeit, Hotel Platzhirsch, Hotel Goldener Löwe Kufstein, Hotel Kufsteinerhof, Unterberger Automobile, Literar mechana, LBB – Franz Oberladstätter, Lampe Reisen, Buch-Café Lipott Kufstein, Buchhandlung Tyrolia Kufstein, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Tiroler Versicherung.

Kooperationspartner*innen: Kultur Quartier Kufstein, Ablinger.Garber, Coffee Bike Kufstein, Neue Kronenzeitung, Buch Wien, Presseclub Concordia, ORF Ö1 Club, Forschungsinstitut Brenner Archiv (Universität Innsbruck), Volltext, Zwanzger – Die Tiroler Straßenzeitung, Buchkultur.

 

Fotos und mehr im Dropbox-Ordner zum Download unter: https://goo.gl/S6yTYt

 

Alle autor*innen 2024

John M. Coetzee (Südafrika/Australien); Valerie Fritsch (Österreich); Eva Maria Gintsberg (Österreich); Vigdis Hjorth (Norwegen); Barbi Marković (Österreich/Serbien); Romina Nikolić (Deutschland); Hiroko Oyamada (Japan);  Vladimir Sorokin (Russland); Michael Stavarič (Österreich/Tschechien); Douglas Stuart (Schottland/USA); Urs Zürcher (Schweiz); Special guests: Mariana Dimópulos (Argentinien), Ariela und Thomas Sarbacher (Schweiz/Deutschland), INTIMSPRAY

Download
Pressetext 24_1 zum Download
Sprachsalz Presseaussendung Julifinfin.p
Adobe Acrobat Dokument 108.2 KB

Aktuelle Presse-Unterlagen zu Sprachsalz, Fotos und Berichte von früheren Festivals finden Sie auch versammelt im Dropbox-Ordner zum  Download unter:  https://bit.ly/presse-sprach

 


Kulturstadt Kufstein – nun mit Sprachsalz

(Pressemeldung Juni 2024)

Foto: MK Sprachsalz, Hitergrund Yves Noir
Foto: MK Sprachsalz, Hitergrund Yves Noir

21 Jahre lang hat das Literaturfestival Sprachsalz das Kulturleben in Hall bereichert, jetzt hieß es weiterziehen – und das nach Kufstein. Die mittelalterliche Festungsstadt ist ein Glücksfall für das Festival, bietet sie doch eine breite kulturelle Basis wie auch eine lebendige, inspirierende Atmosphäre, in der das literarische Angebot von Sprachsalz offene Ohren, Köpfe und Herzen findet. Und als ob es Programm wäre, trägt die Stadt das Salz bereits in Form eines Salzfasses in ihrem Wappen.

 

Bewährtes in Kufstein

2024 gibt es weiterhin die beliebten Festival-Konstanten. Sprachsalz bleibt nach wie vor das einzige internationale Literaturfestival in Österreich mit interkontinentaler Besetzung, was die Autor*innen anbelangt. Das Festival geht dabei wie immer eintrittsfrei über die Bühne – nur am Samstag-Abend wird zu den Lesungen auch ein Essen serviert, und dieses ist zu bezahlen (wenige Plätze kann man auch eintrittsfrei reservieren). Damit ist ein niederschwelliger Zugang zu hochwertiger Literatur gewährleistet.

 

Als zentraler Festivalort für die drei Festivaltage dient das «Kultur Quartier» – mit einer durchdachten Eventarchitektur und natürlich barrierefrei. Von 13. bis 15. September lesen dort und im angrenzenden «Vitus & Urban» Autoren und Autorinnen aus aller Welt. Norwegen, Japan, USA, Schottland und Südafrika sind etwa vertreten. Bei Lesungen, Gesprächen und beim Signieren der Bücher bietet sich die Gelegenheit, den Literat*innen und deren Werken näherzukommen; fremdsprachige Autor*innen sind selbstverständlich auch in deutscher Übersetzung zu hören.

 

Und auch für Kinder gibt es wieder Feines am Samstag und Sonntagnachmittag: eine Buch-Bastelwerkstatt mit Christian Yeti Beirer in der KUBI, der Kufstein Bibliothek für Wissenschaft & Freizeit: Am Samstag findet eine Veranstaltung mit Michael Stavarič, der mehrfach den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteraturpreis erhielt (zuletzt 2022), statt.

 

Autor*innen 2024

Die Mischung, für die sich das erfolgsbewährte Kurator*innen-Team entschieden hat, reiht sich 2024 nahtlos in alle bisherigen Ausgaben ein. Dafür stehen Namen wie Hiroko Oyamada (Japan), Nobelpreisträger John M. Coetzee (Südafrika/Australien), Douglas Stuart (Schottland/USA), Vigdis Hjorth (Norwegen), Barbi Marković (Österreich/Serbien), Michael Stavarič (Österreich/Tschechien) oder Eva Maria Gintsberg (Österreich).

 

Details zu den Autor*innen

  • Gleich für ihren ersten Roman «Die Fabrik» erhielt Hiroko Oyamada aus Hiroshima den renommierten japanischen Akutagawa Literaturpreis. Kaum etwas bei ihr ist so, wie es scheint – in «Das Loch» entdeckt Asa eine Anderswelt, die, wie Oyamadas Bücher in uns Lesenden, alles auf den Kopf stellt.
  • Einer der Großen der Weltliteratur ist der Literaturnobelpreisträger John M. Coetzee. «Schande», «Der Pole» oder «Elizabeth Costello»: weltweit erfolgreich, gelesen und bewundert. Und äußerst selten zu Gast in Europa!
  •  Zwei Bücher – und umgehend internationale Anerkennung für Douglas Stuart, Modedesigner und Autor autobiografischer Bücher über Kindheit, Jugend, Leben und Lieben im harten Glasgow. Für «Shuggie Bain» erhielt er aus dem Stand den Booker Prize, Englands wichtigsten Literaturpreis.
  • In Persona so voll mitreißendem Temperament wie ihre Bücher: Vigdis Hjorth ist unübertroffen im Sezieren von Familienstrukturen, Abhängigkeiten und Traumata. Und macht das mit enormer Wucht und furiosem Elan.
  • Den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 gewonnen – wenn das nicht das Gegenteil von «Minihorror» ist. Dabei heißt genauso das krass lustige Buch von Barbi Marković. Popliteratur at its best!
  • Ein Multitalent ist die Tirolerin Eva Maria Gintsberg: Schauspielerin, Rezitatorin, Germanistin und Dichterin. Ihre Lyrik: sensibel, subtil, sprachlich kunstvoll geschichtet und tief wurzelnd. Und ihre Erzählung «Herr Klein»: ein magisches Buch vom Aufbruch und Reisen.
  • So virtuos – und erfolgreich! – als Romancier wie als preisgekrönter Kinderbuchautor. Kein Buch ist wie das andere. Und jede Lesung ist bei Michael Stavarič, diesem Sprachwanderer zwischen Magma und Kraken, ein beglückendes Ereignis.

 

Zukunftspläne und Team

Das Ziel von Sprachsalz in Kufstein ist klar: Das Festival will die Herzen der Literaturfans der Stadt Kufstein und ihrem Umland gewinnen, Sprachsalz soll sich in die Kulturszene der zweitgrößten Stadt Tirols gut integrieren. Basis dafür ist eine starke und dauerhafte Partnerschaft mit der Stadt und ihren Institutionen.

 

Wir freuen uns schon auf Sie und natürlich auf Sprachsalz 2024 in Kufstein, das Sprachsalz-Team:

Heinz D. Heisl, Elias Schneitter, Magdalena Kauz, Ulrike Wörner, Max Hafele, Alexander Kluy, Klaus Klein

 

Für die Presse:

Magdalena Kauz und Max Hafele, presse@sprachsalz.com

 

 

FÖRDERER, SPONSOREN, PARTNER

Hauptsponsor*innen und Subventionsgeber*innen: Bundeskanzleramt KUNST, Land Tirol,

Stadt Kufstein, Tourismusverband Kufsteinerland

Weitere Sponsor*innen: Arte Hotel Kufstein, Bar Vitus & Urban, KUBI Kufstein Bibliothek für Wissenschaft & Freizeit, Hotel Platzhirsch, Hotel Goldener Löwe Kufstein, Hotel Kufsteinerhof, Unterberger Automobile, Literar mechana, LBB – Franz Oberladstätter, Lampe Reisen, Buch-Café Lipott Kufstein, Buchhandlung Tyrolia Kufstein, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Tiroler Versicherung.

Kooperationspartner*innen: Kultur Quartier Kufstein, Ablinger.Garber, Coffee Bike Kufstein, Der Standard, Kulturlabor Stromboli, Neue Kronenzeitung, Buch Wien, Presseclub Concordia, ORF Ö1 Club, Universitätsbibliothek Innsbruck und Brenner Institut, Forschungsinstitut Brenner Archiv (Universität Innsbruck), Volltext, Zwanzger – Die Tiroler Straßenzeitung, Buchkultur.

 

Fotos und mehr im Dropbox-Ordner zum Download unter: https://goo.gl/S6yTYt

 

Anmeldungen zur Pressekonferenz nehmen wir gerne bereits entgegen. Bitte melden Sie sich an unter https://tally.so/r/wax7vv, wir danken im Voraus.


Download
Information des Vorstandes_februar 2024
sprachsalz24_Information_fin.pdf
Adobe Acrobat Dokument 105.1 KB

Sprachsalz bewegt (sich)


Information des Sprachsalz-Vorstands

Im Bild: Kulturquartier Kufstein
Im Bild: Kulturquartier Kufstein

 Information des Sprachsalz Vorstandes (Februar 2024)

Wir freuen uns mitteilen zu dürfen, dass Sprachsalz übersiedelt: von Hall in Tirol nach Kufstein.

Das Literaturfestival Sprachsalz hat seit 21 Jahren das Kulturleben in Hall in Tirol bereichert und fand stets im Parkhotel, dem angrenzenden Kurhaus sowie im Medienturm Ablinger.Garber statt. Nun hat sich das Sprachsalz-Team entschlossen, einen neuen Ort für die Durchführung des Festivals zu suchen und ist in Kufstein herzlich empfangen worden.

 

Diese Entscheidung wurde aus mehreren Gründen getroffen. Es ist uns nicht leichtgefallen! Es wurde von der Haller Stadtregierung beschlossen, die Subvention für Sprachsalz (und aller anderen Kulturvereine) um 50% zu kürzen, was die Durchführung eines Festivals dieser Größe und Internationalität unmöglich gemacht hätte.

 

Halls Kulturstadtrat Christoph Sailer hat sich im Nachhinein zwar vehement dafür eingesetzt, für Sprachsalz eine Ausnahme – die Rücknahme der Kürzungen für Sprachsalz – zu schaffen: Das ist für uns jedoch im Hinblick auf die anderen Vereine, mit denen wir seit vielen Jahren kooperieren und friedlich koexistieren, auf keinen Fall denkbar.

 

Kufstein als Festivalort

Wir wollen weiterhin eine Plattform bieten, um hochkarätige Autor*innen und begeisterte Leser*innen zusammenzubringen. Kufstein erweist sich aus mehreren Gründen als Glücksfall für das Literaturfestival Sprachsalz. Zum einen bietet Kufstein eine breite kulturelle Basis, die viele Menschen, gerade auch aus dem weiteren Umfeld bis nach Bayern, in die schöne mittelalterliche Stadt lockt. Zum anderen sind wir überzeugt, dass Sprachsalz hier eine lebendige und inspirierende Atmosphäre findet, in der unser literarisches Angebot auf großes Interesse treffen wird.

 

Einen speziellen Dank an den Bürgermeister der Stadt Kufstein Martin Krumschnabel, den Kulturstadtrat Klaus Reitberger, den Tourismus Verband Obmann Georg Hörhager und den Kulturredakteur Hubert Berger (Kronenzeitung), die uns mit ihrem Engagement überrascht und erfreut haben.

 

Sprachsalz hat sich weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht, ist es doch das einzige internationale Literaturfestival in Österreich und hat immer wieder Autor*innen besonderer Güte und Originalität auftreten lassen.

Um nur einige zu nennen: Daniel Kehlmann, Herta Müller, Ocean Vuong, Friederike Mayröcker, Stewart O´Nan, Kenzaburo Oe, Frank McCourt, A.L. Kennedy, William H. Gass, Martin Walser, John Cleese und viele mehr (370 in 21 Jahren, hier die ganze Liste finden Sie hier). Auch unser bisheriges, treues Publikum ist ein einzigartiges und enthusiastisches, das uns aller Voraussicht nach treu bleibt und ein paar Kilometer mehr im schönen Tiroler Land auf sich nimmt.

 

Sprachsalz Kufstein vom 13.-15. September

Unser Team freut sich darauf, das Literaturfestival Sprachsalz in Kufstein zu etablieren und eine neue Ära des literarischen Austauschs einzuläuten. Wir sind zuversichtlich, dass wir eine starke und dauerhafte Partnerschaft mit der Stadt Kufstein und ihren Institutionen aufbauen können. Gemeinsam werden wir die literarische Szene in Tirol weiterhin bereichern und ein wie immer unvergessliches Festivalerlebnis für Autor*innen und Leser*innen schaffen.

 

Sprachsalz wird in ähnlicher Konstellation und Größe am Wochenende vom 13.-15. September in Kufstein stattfinden. Die genauen Festivalorte, geladene Gäste und Veranstaltungen geben wir in absehbarer Zeit bekannt.

 

DANK AN BISHERIGE UNTERSTÜTZER*INNEN

Mit unserer Entscheidung nach Kufstein zu ziehen, möchten wir betonen, dass wir weiterhin ein offenes, engagiertes und eintrittsfreies Festival bleiben. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die wir in Hall erfahren haben, und bitten um Verständnis für unsere Entscheidung. Wir möchten ausdrücklich bemerken, dass wir unseren bisherigen Unterstützer*innen und Mitstreiter*innen vor Ort, allen voran dem Parkhotel Hall, Ablinger.Garber, dem Tourismusverband Hall, dem Kulturlabor Stromboli sowie allen anderen Sponsor*innen für die langjährige Unterstützung sehr dankbar sind.

Darüber hinaus sind wir auch unseren Subventionsgeber*innen, dem Bundeskanzleramt KUNST und dem Land Tirol zu Dank verpflichtet, außerdem der LiterarMechana sowie der Pro Helvetia.

Wir wünschen uns, dass die durch unseren Weggang freiwerdenden Subventionsgelder den anderen Haller Kulturvereinen zur Verfügung gestellt werden!

 

Für Ihr Interesse und Ihre wohlwollende Unterstützung bedankt sich der Sprachsalz-Vorstand:

Heinz D. Heisl, Elias Schneitter, Ulrike Wörner, Magdalena Kauz, Max Hafele

 

Bisherige FÖRDERER, SPONSOREN, PARTNER von Sprachsalz Hall

Hauptsponsor*innen und Subventionsgeber*innen: Bundeskanzleramt KUNST, Land Tirol, Stadt Hall i.T., Parkhotel Hall

Bisherige weitere Sponsor*innen: Kulturregion Hall-Wattens, Kultur.Tirol, Kraftfahrzeuge Dosenberger, LiterarMechana, LBB – Franz Oberladstätter, Hall AG, Restaurant Welzenbacher, Tirol Kliniken Hall, Lampe Reisen, Liber Wiederin Buchhandlung, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Tiroler Versicherung, Welzenbacher Restaurant

Bisherige Kooperationspartner*innen: Ablinger.Garber, Buch Wien, Der Standard, Forschungsinstitut Brenner Archiv (Universität Innsbruck), Kulturlabor Stromboli, Kronenzeitung, Tiroler Tageszeitung, Forschungsinstitut Brenner Archiv (Universität Innsbruck), Klangspuren Schwaz, Presseclub Concordia, ORF Ö1 Club, Universitätsbibliothek Innsbruck, Volltext, Zwanzger – Die Tiroler Straßenzeitung